Red Bull Im Fußball – Eine Investorengeschichte für Kinder

Vor 20 Jahren wurde der FC Red Bull Salzburg gegründet. Viel Geld für viel Erfolg, aber auch viel Kritik waren die Folge. Eine moderne Fußballgeschichte für Kinder heruntergebrochen.

Red Bull ist ein sehr süßes und ziemlich ungesundes Getränk. Es wird in blau-silbernen Dosen verkauft, auf denen zwei rote Stiere zu sehen sind. Viele Menschen kennen und trinken es gerne. Vor 20 Jahren hat sich Didi, der Chef von Red Bull, überlegt, wie er es schaffen könnte, dass noch mehr Menschen sein Getränk kaufen wollen. Er überlegte und überlegte und da kam ihm die Idee: Menschen lieben es doch, Fußballvereine anzufeuern, dachte sich Didi. Und so gründete er einen Fußballverein – einen eigenen Red BullFußballverein: Red Bull Salzburg. 

Das Wappen von FC Red Bull Salzburg (Credit: pixabay)

Der Plan funktioniert

Didi war so überzeugt von seiner Idee, dass er bereit war, viele Millionen Euro für seinen Fußballverein auszugeben. Und tatsächlich – der Plan ging auf. Red Bull Salzburg wurde die beste Mannschaft in Österreich und sie gewannen viele Pokale. Es wurde oft in den Zeitungen und im Fernsehen über ihre Siege berichtet und so erfuhren sehr viele Leute in Österreich vom Red BullFußballverein. Aber das war Didi noch nicht genug. Er wollte, dass ganz Europa – nein, die ganze Welt von seinem Fußballverein erfährt. 

Österreich ist eher ein kleines Land und das wusste Didi natürlich, denn er kam ja selber aus Österreich. Deswegen war sein neuer Plan, dass es nicht nur einen Red BullFußballklub geben soll, sondern gleich mehrere, verteilt auf dem ganzen Globus. Und so gründete Didi in Asien, Südamerika, Nordamerika und Europa weitere Red BullFußballvereine. Zusammen mit seinem Freund Ralf beschloss Didi auch gleich eine Strategie, wie seine Vereine funktionieren würden: Alle sollen den gleichen Fußball spielen, nämlich mit viel Laufen und wenig Ballbesitz, es sollen vor allem sehr junge Spieler in den Red Bull Vereinen spielen, die dann für viel Geld an andere Vereine verkauft werden können. Zum Beispiel der Verteidiger Josko Gvardiol, der mit 21 Jahren für 90 Millionen zu Manchester City verkauft wurde.

Das Wappen von RasenBallsport Leipzig (Credit: pixabay)

Das ist doch nicht fair

Trotz den vielen Erfolgen, gibt es aber viele Fußballfans, die die Red Bull-Vereine nicht mögen, weil sie der Meinung sind, dass es unfair ist, dass Red Bull so viel mehr Geld ausgeben kann, als die anderen Vereine. Die deutsche Sportjournalistin Alina Schwermer (u.a. taz) sagt im Interview, dass die Multi-Club-Ownership (so heißt das, wenn mehrere Vereine demselben Besitzer gehören) ein großer Vorteil gegenüber einzelnen Vereinen ist, weil man so leichter Spieler untereinander wechseln kann. Schwermer spricht hier sogar von „Lieferketten“. Sie sagt aber auch, dass Red Bull nicht die einzigen sind, die durch eigene Fußballvereine Werbung für sich selber machen wollen. Mittlerweile gibt es so etwas nämlich oft im Fußball, dass Vereine einem reichen Besitzer gehören, der dann alleine entscheiden kann, wie es mit dem Verein weitergeht, ohne die Fans des Vereins berücksichtigen zu müssen. Das nennt man dann einen Investor. 

Markus Meisl ist auch Sportjournalist (Laola1) und kommt aus Salzburg. Deswegen war er schon als Kind ein Fan von Red Bull Salzburg. Im Interview sagt er:

Wenn Fans zu viel Einfluss auf den Verein haben, ist das auch nicht gut.

Meisl sagt aber auch, dass es bei Investorenvereinen wie denen von Red Bull sehr wichtig ist, auf die richtigen Leute zu setzen, die sich gut auskennen und dann in Ruhe ihre Arbeit machen können.

Eine Dose Red Bull mit Ameise (Credit: pixabay)

Auch wenn Didi mittlerweile gestorben ist und jetzt andere Leute die Chefs bei Red Bull sind, die Pläne im Fußball sind immer noch dieselben: Man will noch erfolgreicher und noch bekannter werden. Damit noch mehr Menschen das sehr süße und ziemlich ungesunde Getränk kaufen.